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Allgemeine Informationen zum Thema Flüchtlinge

Wohnungen

Die Flüchtlinge werden den Gemeinden nach einer Quote durch die Ausländerbehörde des Kreises Ostholstein zugewiesen. Aufgabe der Stadt Neustadt in Holstein ist es, Wohnraum für Flüchtlinge zu finden und auszustatten.

Geld

Flüchtlinge erhalten Leistungen nach dem Asylbewerberleistungsgesetz, nach Anerkennung werden Leistungen nach SGB II (Hartz IV) gezahlt. Auch der Wohnraum wird bezahlt. Damit können Asylbewerber ihren Lebensunterhalt grundsätzlich selbst bestreiten. Natürlich ist es nicht viel Geld, und oftmals passen die Habseligkeiten der Betroffenen in eine Reisetasche. Sachspenden können also gut gebraucht werden.

Unterstützung

Neben den lebensnotwendigen materiellen Dingen brauchen Flüchtlinge menschliche Hilfe bei der Eingliederung in unsere Gesellschaft. Diese Integration kann ihnen nur gelingen, wenn sich Einwohnerinnen und Einwohner finden, die sich ehrenamtlich für Flüchtlinge engagieren. Wer sich hier engagieren möchte, kann sich unter Tel. 0160/ 211 75 71 an den Kinderschutzbund wenden, der im Auftrag der Stadt die ehrenamtliche Unterstützung koordiniert.

Zur Schaffung einer Willkommensstruktur hat die Stadt mit vielen haupt- und ehrenamtlichen Akteuren außerdem einen „Runden Tisch“ gegründet, um die bestehenden bzw. erforderlichen Unterstützungsangebote zu vernetzen und die handelnden Personen mit einander in Kontakt zu bringen.

Sprache

Flüchtlingskinder werden in Kindertagesstätten betreut, bzw. besuchen das DAZ-Zentrum (Deutsch Als Zweitsprache) in der Steinkampgrundschule. Wenn ausreichende Sprachkenntnisse vorhanden sind, wechseln die Kinder in eine für sie passende Regelschule.

Der Spracherwerb volljähriger Flüchtlinge ist leider noch nicht in dieser Form geregelt. Es gibt unterschiedliche Angebote, die wir jedoch noch ausbauen müssen. Unter anderem bietet die Volkshochschule entsprechende Kurse an (Herr Lange: 04561/ 619 341).

Nutzung eines Gebäudes auf dem Wieksberg für die Unterbringung von Flüchtlingen

Das Bundesverteidigungsministerium hat am Freitag, den 9.10.2015 grünes Licht für die Nutzung eines Kasernengebäudes auf dem Wieksberg gegeben. In dem Gebäude können ca. 100 Personen in 1- bis 5-Bett-Zimmern untergebracht werden. „Es handelt sich nicht um eine Erstaufnahmeeinrichtung!“, betonten Neustadts Bürgermeisterin Dr. Tordis Batscheider und Kapitän zur See, Mathias Metz. Es ist vielmehr eine Gemeinschaftsunterkunft in kommunaler Verantwortung, die auf die Quote Neustadts angerechnet wird. Neustadt in Holstein muss in diesem Jahr noch rund 200 Personen unterbringen und angesichts des nahenden Winters zeigte sich Neustadts Bürgermeisterin erleichtert darüber, keine Zelte oder Container aufstellen zu müssen.

Die Asylbewerber, die ab November 2015 in dem Gebäude untergebracht werden, sollen sich Küchen, Sanitäreinrichtungen und Waschküche teilen und ihr Leben selbst gestalten. Das heißt, sie werden nicht wie in einer Erstaufnahmeeinrichtung verpflegt, sondern bekommen Leistungen nach dem Asylbewerberleistungsgesetz und müssen mit diesem Geld z. B. Lebensmittel einkaufen und ihr Essen selbst kochen.

Kapitän zur See Metz erklärte darüber hinaus, dass dies das einzige Gebäude auf dem Kasernengelände sei, das sich für die Unterbringung von Flüchtlingen eigne, da für dieses ein eigener Zugang von außen geschaffen und es außerdem durch Bauzäune vom militärisch genutzten Bereich abgetrennt werden könne. Dies sei bei keinem anderen Gebäude auf dem Wieksberg ansonsten möglich.

Mathias Metz: „Ich freue mich, dass wir der Stadt Neustadt in Holstein dabei helfen können, diese außergewöhnliche Situation zu meistern. In dieser Ausnahmesituation erweist sich, dass die enge und vertrauensvolle Zusammenarbeit zwischen Stadt und Marine auch in schwierigen Zeiten zu guten Ergebnissen führt.“

Dr. Tordis Batscheider: „Ich bin der Marine sehr dankbar für die schnelle und unbürokratische Unterstützung. Da unser Wohnungsmarkt sowieso schon sehr angespannt ist und es in Neustadt in Holstein so gut wie keinen verfügbaren Wohnraum für die Unterbringung von Flüchtlingen mehr gibt, ist die Nutzung des Kasernengebäudes die einzige Möglichkeit, für unsere Flüchtlinge eine menschenwürdige Unterbringung zu schaffen.“


Neustadt in Holstein, 12. Oktober 2015