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Geschichtliches zur Stadt Rönne

Da es von vor der Zeit 1327 so gut wie keine Nachrichten gibt, stellt man sich die Vergangenheit von Rönne wie folgt vor:

Besiedelung

Man nimmt an, dass sich Fischer – und vielleicht auch Bauern – in den Jahren 1000 oder 1100 in Rönne niedergelassen haben. Nach und nach ist die Siedlung im Ausmaß gewachsen. Im Mittelalter fingen die norddeutschen Kaufleute der Hanse an, die Ostsee verstärkt zu befahren. Sie kamen nach Gotland, Finnland und in die Randstaaten. Während dieser Fahrten wurde Rönne eine bequeme Zwischenstation. In Rönne wurden deutsche Handelsbüros gegründet. Diese verstärkte Tätigkeit war unter anderem Ursache für das weitere Wachsen der Stadt.

Mittelalter

Erwähnt wurde Rönne erstmalig 1277. Fünfzig Jahre später, im Jahre 1327, wurde Rönne das Stadtrecht verliehen und gehörte den überwiegenden Teil des Mittelalters dem Erzbistum Lund (Schweden). 1525 wurde die Stadt Rönne und ganz Bornholm der Hansestadt Lübeck verpfändet. Fünfzig Jahre nach der Verpfändung wurde die Insel dänisch.

Der 1657 von Dänemark begonnene Krieg gegen Schweden wurde durch den ein Jahr später geschlossenen Friedensvertrag von Roskilde beendet. Hierin trat Dänemark weite Landesteile an Schweden ab, unter anderem Bordesholm mit Rönne.  Im Frühling 1658 wurde der schwedische Oberst Johan Prinzenskjöld Kommandant der Insel. Doch noch vor Weihnachten wurde er von patriotischen Hasle- und Rönneeinwohnern ermordet. Somit wurden im Friedensvertrag von Kopenhagen, 1660, Trondheim und Bonholm endgültig wieder an Dänemark übergeben.

Industrialisierung

Langsam kam die Industrialisierung in Gange. Im Jahre 1800 hatte Rönne etwa 2.500 Einwohner, um 1850 ungefähr das Doppelte, und am Anfang des Jahres 1900 lebten schon 10.000 Einwohner in Rönne.

Die Fischerei und die Landwirtschaft spielten immer noch eine große Rolle, es war aber die Industrialisierung, die der Stadt neue Möglichkeiten eröffnete und Wachstum mit sich brachte.

Die bereits bekannten Uhrenfabriken und keramischen Betriebe entwickelten und erneuerten sich, hinzu kamen weitere Betriebe wie Granitbruch, Ziegelsteinwerk, Eisengießerei, Maschinenfabrik, Schiffswerft, Schweineschlachterei, Margarinefabrik und Brauerei.

Weiterhin sind sowohl zivile als auch militärisch Verwaltungen nach Rönne gezogen, welche der Stadt viele Arbeitsplätze brachten und dazu führten, dass Rönne verwaltungsmäßiges Zentrum der Insel Bornholm wurde.

Besatzungszeit

Die Stadt wuchs und entwickelte sich bis 1940. 1945 kam die Zeit der Besatzung. Für die Rönnen, sowie für ganz Dänemark eine traurige und finstere Zeit, die sich im Mai 1945 zu einer Tragödie entwickelte. In diesem Monat warfen russische Flugzeuge Bomben über der Stadt ab, denen sehr viele Einwohner zum Opfer fielen. Viele Häuser wurden zerstört. Doch durch die Hilfe von Dänemark und anderen Ländern schöpften die Bornholmer schnell wieder Hoffnung.

Nachkriegszeit

Von 1945 bis etwa 1977 fand eine technische und betriebsmäßige Steigerung der Produktivität statt. Durch die Entwicklung der Maschinen-, Fischerei-, Bau- und Wäschereibranchen ergab sich für Rönne eine wirtschaftliche Stärkung. Nicht zuletzt entwickelte sich die Tourismusbranche nach und nach zu einem wichtigen Standortfaktor für die Insel Bornholm.