Ergebnis des Architekturwettbewerbs für das geplante Cap-Arcona-Dokumentationszentrum
Am 28. Januar 2025 fand die Jurysitzung zum Abschluss des Architekturwettbewerbs für das geplante Cap-Arcona-Dokumentationszentrum statt.
Dieser Entwurf hat gewonnen
Als Gewinner wurde der Entwurf des Teams von
- PYSALL Architekten,
- KEC Planungsgesellschaft mbH und
- TOPOTEK1 Gesellschaft von Landschaftsarchitekten mbH
aus Berlin ausgewählt.
Die Jury lobte den Entwurf für seine moderne Interpretation der klassischen Satteldachform durch eine geschwungene Bauweise, die mit Corteenstahl verkleidet werden soll. Diese fließende Hülle erstreckt sich bis in den hinteren Teil des Grundstücks und fungiert gleichzeitig als Dach und Wand. Sowohl Materialwahl als auch Form und Größe nehmen im Entwurf Bezug auf den Schiffsrumpf der Cap Arcona.
Der kompakte Grundriss des Neubaus ermöglicht den Erhalt großzügiger Außenbereiche, wodurch wertvolle Freiflächen nutzbar bleiben und der bestehende Baumbestand geschützt wird. Im Inneren sind zwei Ausstellungsebenen freistehend in das Volumen eingefügt, ohne durchgehend an die Außenwände anzuschließen. Dadurch entstehen spannende vertikale Sichtbeziehungen, die die äußere Form auch im Innenraum erlebbar machen.
Der Entwurf erfüllt das vorgeschriebene Raumprogramm für das Dokumentationszentrum und umfasst eine 267 Quadratmeter große Ausstellungsfläche sowie einen knapp 100 Quadratmeter großen, flexibel nutzbaren Gruppen- und Veranstaltungsraum. Zudem schafft er einen neuen gemeinsamen Eingangsbereich für das Cap-Arcona-Dokumentationszentrum sowie das bestehende zeiTTor-Museum und beinhaltet weitere Büro-, Lager- und Funktionsräume.
Die Jury einigte sich einstimmig auf den Siegerentwurf. Es ist geplant, zeitnah mit den Planungen für den Bau zu beginnen.
So geht es weiter
Bereits im vergangenen Jahr wurde im Rahmen eines weiteren Wettbewerbs, der bereits im Dezember 2024 endete, das Büro whitebox GmbH aus Dresden für die Gestaltung der Dauerausstellung des späteren Dokumentationszentrums ausgewählt. Gemeinsam mit dem Projektteam unter Leitung von Kulturkoordinator Mirco Schlippes werden die Planungsbüros nun Hand in Hand an der Entwicklung des Gebäudes und dessen Inhalten arbeiten.
Über das Cap-Arcona-Dokumentationszentrum
Das Cap-Arcona-Dokumentationszentrum ist ein zentraler Bestandteil der Gedenk- und Erinnerungskultur an die Tragödie des 3. Mai 1945, als durch die Bombardierung von Häftlingsschiffen in der Lübecker Bucht mehr als 7.100 Menschen ums Leben kamen.
Mit dem Dokumentationszentrum soll ein zeitgemäßer Gedenk-, Erinnerungs- und Lernort geschaffen werden, der die historischen Ereignisse aufarbeitet und deren internationale Bedeutung angemessen widerspiegelt.
Das Projekt wird durch Fördermittel aus dem Haushalt
- des Bundesministerium des Innern und für Heimat mit fünf Millionen Euro,
- des Landes Schleswig-Holstein mit 1,5 Millionen Euro und
- der Beauftragten für Kultur und Medien der Bundesregierung mit 1,1 Millionen Euro
sowie durch weitere Fördermittel von der Bürgerstiftung Schleswig-Holsteinische Gedenkstätten unterstützt.
Erstellt von: Sven Westen
Quelle: Mirco Schlippes