Die Ostsee und die Fischerei
Um die Herausforderungen der Ostsee und der heimischen Fischarten zu verstehen gibt es hier eine Übersicht zu den wichtigsten Fakten.
Wichtigste Fischarten:
- Dorsch (Kabeljau)
- Hering
- Sprotte
- Plattfische, wie Flunder und Scholle
- Lachs und Meerforelle
- Zander, Hecht und Aal
Am häufigsten in der Ostsee gefangen werden Hering und Dorsch, gefolgt von Plattfischen und Sprotte.
Fischbestände und Fangquoten:
- Dorsch: Bestände in der westlichen Ostsee sind stark dezimiert. Eine gezielte Fischerei auf Dorsch ist seit 2022 verboten. Lediglich eine stark reduzierte Beifangquote (Beifangquote 2025: 266 Tonnen) ist erlaubt. Für Freizeitangler gilt ein vollständiges Fangverbot.
- Hering: Bestände in der westlichen Ostsee sind kritisch und liegten unter dem Limit für eine gesunde Fortpflanzung. Eine gezielte Fischerei ist dort nur kleinen Küstenfischern in sehr begrenztem Umfang erlaubt (Fangquote 2025: 788 Tonnen)
- Sprotte: Bestände in der Ostsee sind derzeit rückläufig. Die Fangquote wurde 2025 um 31 % auf 900 Tonnen gesenkt, um einen Rückgang unter ein nachhaltiges Niveau zu verhindern.
- Plattfische: Plattfischbestände in der Ostsee sind derzeit stabil bis positiv, wobei eine nachhaltige Bewirtschaftung und die Berücksichtigung regionaler Unterschiede weiterhin wichtig sind.
Fangmethoden:
- Grundschleppnetze: Effektiv, aber schädlich für den Meeresboden und mit hohem Beifangrisiko. Häufig bei der Fischerei auf Dorsch, Scholle und Flunder.
- Pelagische Schleppnetze: Geringere Auswirkungen auf den Meeresboden, aber potenzieller Beifang von Jungfischen. Kommen bei Schwarmfischen wie Hering und Sprotte zum Einsatz.
- Stellnetze: Selektiver Fang, geringerer Beifang, aber Risiko für Meeressäuger und Seevögel. Werden vor allem von Küstenfischern eingesetzt.
- Reusen und Fischkörbe: Umweltfreundlich mit kaum Beifang. Traditionelle und selektive Fangmethode, vor allem für Aal oder kleinere Fischarten.
Im Allgemeinen gelten Stellnetze und Reusen als besonders nachhaltig, wenn sie artgerecht eingesetzt werden. Sie verursachen kaum Schäden am Meeresboden und haben geringen Beifang. Durch technische Maßnahmen wie akustische Signalgeber ("Pinger") lässt sich der Beifang von Schweinswalen weiter reduzieren.
Probleme der Ostseefische:
- Monitionsaltlasten
- Müll im Meer, etwa Geisternetze oder Kunststoffe
- Überdüngung, aus Landwirtschaft und Abwasser
- Sauerstoffmangel
- steigende Wassertemperaturen
- Überfischung