2. Platz: Lundgaard & Tranberg Arkitekter aus Kopenhagen
Die Arbeit formuliert ein dreiteiliges Ensemble mit unterschiedlichen Volumina, die den Ort an der Hafenkante prägnant charakterisieren. Das kleinste Gebäude nimmt den Fußabdruck des ehemaligen Werftgebäudes auf und schafft hier an der Promenade ein charmantes Objekt mit öffentlicher Nutzung als Bootshaus (Kanulager) und Cafébar mit offener, überdachter Terrasse (Beachclub) und weitem Blick über das Wasser.
Der Freiraum am Bootshaus ergänzt die bestehenden Freiräume an der Promenade durch einen andersartigen Typus, dem Schiffbauplatz, der an der Südseite des Bootshauses sogar über eine Rampe direkt ans Wasser hinunterführt. Die Setzung der Gebäude lässt eine zukünftige Weiterentwicklung der Uferpromenade Richtung Süden als Option offen und versperrt auch nicht eine mögliche städtebauliche Fortführung der Hafenrandbebauung.
Der Hochpunkt im Norden formuliert prägnant aber ohne formale Eitelkeiten ein großes Haus im Maßstab historischer Speichergebäude. Es erscheint dabei selbstbewusst und elegant in seinem, im Hinblick auf Nachhaltigkeit konzipierten, modernem Kleid und verzichtet auf historisierende Attribute.
Im Innern des „Haupthauses“ schafft die Entscheidung, ein Holzskelett als Tragwerk zu wählen, Freiheiten für flexible Grundrisskonzepte, indem sowohl Wohn- als auch gewerbliche Strukturen integriert und um den zentralen Kern herum organisiert werden können.
Die Jury hat Respekt vor der konsequenten Haltung der Verfasser und der städtebaulichen Kraft des Ensembles, das sich klar und unaufgeregt zum Wasser wendet und die Ufersilhouette in Stil und Maßstab neu interpretiert. Tradition, Gegenwart und die Idee einer nachhaltig gebauten Zukunft verbinden sich hier in einem eigenständigen Auftritt.