Sollten die Museen wegen der Corona-Pandemie im kommenden Herbst wieder schließen, ist das zeiTTor gewappnet. Ab sofort kann das Mitmach-Museum auch virtuell vom heimischen Rechner aus besucht werden. Mit einem Klick auf den entsprechenden Button auf der Homepage www.zeittor-neustadt.de gelangt man schnell und einfach digital ins Museum, um einen virtuellen Rundgang durch die Ausstellung zu starten. „Nun können wir rund um die Uhr einen Besuch des zeiTTors ermöglichen,“ freut sich Bürgermeister Mirko Spieckermann.
Die Idee entstand im Herbst letzten Jahres, als deutlich wurde, dass die Museen über einen längeren Zeitraum pandemiebedingt schließen mussten. Um ein Angebot zu schaffen, das unabhängig von Öffnungszeiten ist, sollte ein virtueller Zugang zu den Ausstellungsräumen im Rahmen eines digitalen Museumskonzeptes geschaffen werden. Mit Dataport aus Altenholz wurde ein kompetenter Partner gewonnen, mit dem das Projekt kreativ umgesetzt wurde. Mehrmals besuchte Lars Mischak, Leiter für Lösungen in Kultur und Wissenschaft, mit seinem Team das zeiTTor. Dr. Kay Schmütz nahm mit einer 360°-Winkel-Kamera alle Ausstellungsräume auf, während Annika Utech für die Filmaufnahmen zuständig war. So kann man z. B. den Museumspädagogen Gerrit Gätjens am Feuerbohrer oder Museumsleiter Dr. Frank Wilschewski am Getreidemahlstein sehen. Der Rundgang wird nicht nur mit Videos, sondern auch mit kurzen Texten zu herausragenden Ausstellungsexponaten illustriert.
„Uns ist das gemeinsame Erarbeiten von Lösungen mit den jeweiligen Museen wichtig. Ein digitales Angebot muss zwar modellhaft erdacht und umgesetzt, aber gleichzeitig auch auf die individuellen Bedürfnisse des einzelnen Museums zugeschnitten werden,“ erläutert Lars Mischak und fügt hinzu: „Das ist uns gemeinsam im zeiTTor bestens gelungen.“ Auch Uwe Muchow, 1. Vorsitzender des Museumsfördervereins, lobt das Ergebnis: „Es ist hochspannend zu sehen, welche Möglichkeiten es gibt, in der virtuellen Welt auf die reale Welt aufmerksam zu machen.“ Die Sorge davor, dass Gäste das Museum nur noch virtuell besuchen, teilt Frank Wilschewski nicht, denn den Zauber eines originalen Exponates vor Ort können weder Fotos noch virtuelle Angebote vermitteln. „Vielmehr wird der virtuelle Rundgang Lust auf Mehr machen,“ ist sich der Museumsleiter sicher. Am 21. Mai 2021 wurde der virtuelle Rundgang übrigens schon im Rahmen des digitalen Museumsstammtischs der Museumszertifizierung Schleswig-Holstein erfolgreich der Fachwelt vorgestellt. Das Projekt wurde komplett mit Spendengeldern finanziert.
Quelle: zeiTTor - Museum der Stadt Neustadt in Holstein