Nachhaltigkeits-Kompass
Das Thema Nachhaltigkeit gewinnt in unserer Gesellschaft zunehmend an Bedeutung. Doch was ist Nachhaltigkeit überhaupt und was hat das Thema mit mir zu tun? Ist das nicht Aufgabe der Poltik sich um die zunehmenden Herausforderungen des Klimawandels zu kümmern oder kann ich auch als einzelne Person etwas bewirken und mein Handeln nachhaltig ändern?
Diese Seite soll Antwort auf die genannten Fragen geben und zur Aufklärung des komplexen Themas beitragen, indem verständlich aufbereitete Informationen sowie Tipps für mehr Nachhaltigkeit im Alltag veröffentlicht werden. Dabei wird die Liste regelmäßig ergänzt und um neue Themen erweitert.
Was hat Nachhaltigkeit mit mir zu tun?
Jeder Mensch trägt eine Verantwortung für die Umwelt, das Klima und unseren Planeten. Wenn wir Menschen nur an uns selbst, unser eigenes Wohl und ausschließlich an das Hier und Jetzt denken, verwehren wir zukünftigen Generation ein gleichermaßen lebenswertes Leben, wie wir es haben. Bei Nachhaltigkeit geht es daher um den Gemeinschaftsgedanken, bei dem es auf die Bereitschaft jedes einzelnen ankommt. Wenn jeder bei sich selbst anfängt und durch kleine Veränderungen seine Lebensweise zu Gunsten der Nachhaltigkeit anpasst, kann gemeinsam Großes bewirkt werden. Dabei geht es nicht einzig und allein um Verzicht - wie die meisten Menschen glauben - sondern einfach ein Umdenken, Hinterfragen der eigenen Lebenseinstellung und Ausprobieren von Alternativen. Im Folgenden finden Sie Anregungen wie Sie es schaffen nachhaltiger im Alltag zu leben oder neue Verhaltensmuster zu entwickeln. Vielleicht werden Sie auch zum Nachdenken angeregt oder erhalten neue Impulse.
Rund um das Thema Nachhaltigkeit
17 Ziele - was kann ich tun?
Mit der Agenda 2030 und den 17 Zielen für nachhaltige Entwicklung hat sich die Weltgemeinschaft gemeinsam auf den Weg in eine gerechtere und nachhaltigere Zukunft gemacht. Da ohne das Mitwirken der Kommunen zwei Drittel der SDGs nicht erreichbar sind, ist auch Neustadt in Holstein in der Verantwortung ihren Beitrag zur Erreichung der 17 nachhaltigen Ziele zu leisten. Im März 2021 wurde von der Stadtverordnetenversammlung die Musterresolution der Agenda 2030 unterzeichnet, woraufhin die 17 Ziele nun vor Ort im Rahmen des Projekts Global Nachhaltige Kommune umgesetzt werden sollen.
Damit die 17 Ziele erreicht werden, müssen alle einen Beitrag leisten, so auch Politik, Unternehmen und jede und jeder Einzelne. Hier finden Sie eine kleine Auswahl, wie Sie die Umsetzung der Agenda 2030 persönlich unterstützen können:
1 Keine Armut: Verschenken Sie nicht mehr benötigte Dinge an z.B. Freunde oder Bekannte, übergebe Sie die Sachen an Second Hand Läden oder stelle Sie die Sachen in gängigen Kleinanzeigen-Märkten kostenlos Interessierten zur Verfügung.
2 Kein Hunger: Planen Sie Ihre Einkaufe so, dass keine Lebensmittel weggeschmissen werden müssen. Zudem können über Initiativen wie foodsharing Lebensmittel bei teilnehmenden Supermärkten "gerettet" und anschließend mit Freunden und Nachban geteilt werden.
3 Gesundheit und Wohlergehen: Neben der eigenen Gesundheit, die durch sportliche Aktivitäten gefördert werden kann, kann auch zur Gesundheit von Mitmenschen beitragen werden, etwa durch das Anschaffen eines Organspendeausweis, Blut spenden gehen oder einer Registrierung bei der Deutschen Knochenmark Spenderdatei.
4 Hochwertige Bildung: Bilden Sie sich weiter durch eine Teilnahme an Vorträgen, Diskussionsveranstaltungen, Kursen an der Volkshochschule oder durch das Lesen von Büchern und Schauen von Dokumentationsfilmen und tauschen Sie Ihr Wissen mit Familie und Freunden aus.
5 Geschlechtergleichheit: Informieren Sie sich in Artikeln und Blogs zu aktuellen Gender-Fragen und ‑Problemen und machen Sie Ihr Umfeld darauf aufmerksam. Hinterfragen Sie, ob sich Unternehmen oder Institutionen, denen Sie im Alltag begegnen, mit dem Thema ebenfalls auseinander setzen und sich für eine Geschlechtergleichheit einsetzen.
6 Sauberes Wasser und Sanitäreinrichtungen: Trinken Sie Leitungswasser! Unser Leitungswasser muss höchste Qualitätsanforderungen erfüllen und ist damit zum Teil sogar hochwertiger als so manches abgefülltes Wasser aus dem Supermarkt.
7 Bezahlbare und Saubere Energie: Wechseln Sie zu einem Ökostrom-Anbieter, der seine Gewinne in regenerative Energien reinvestiert, sich politisch für die Energiewende einsetzt und keinen Strom aus fossilen Energiequellen bezieht (i.d.R. nicht teurer als Standardtarife).
8 Menschenwürdige Arbeit und Wirtschaftswachstum: Achten Sie beim Kaufen von Lebensmitteln, Artikeln des täglichen Bedarfs oder anderweitigen Anschaffungen darauf, dass bei der Produktion, sowie der Lieferkette Menschenrechte und faire Bezahlungen eingehalten wurden. Fairtrade-Siegel geben hierzu (unter anderem) Auskunft.
9 Industrie, Innovation und Infrastruktur: Hinterfragen Sie Ihr tägliches Mobilitätsverhalten - wie bewegen Sie sich fort und könnte dies noch nachhaltiger gestaltet werden? Neben dem "klassischen Umstieg" vom eigenen Auto aufs Fahrrad bieten auch die Mitfahrzentrale, eine Pendler-Gemeinschaft, ein Car-Sharing-Unternehmen oder ein Bike-Sharing Angebot eine mögliche Alternative.
10 Weniger Ungleichheiten: Werden einzelne Menschen oder Gruppen aufgrund gewisser Vorurteile oder unbewusster Einstellungen benachteiligt, herabgewürdigt oder ausgeschlossen, nennt man das „Diskriminierung“. Überlegen Sie, ob Sie selbst und Menschen aus Ihrem Umfeld Diskriminierung erleben und machen Sie sich nach Möglichkeit für eine Gleichberechtigung im Alltag stark.
11 Nachhaltige Städte und Gemeinden: Informieren Sie sich, wie die eigene Stadt zur Umsetzung der 17 Ziele beiträgt und bringen Sie sich mit eigenen Ideen, etwa bei BürgerInnen Dialogen und Veranstaltungsangeboten, aktiv mit ein.
12 Nachhaltige/r Konsum und Produktion: Konsumieren Sie bewusst und lassen Sie sich nicht von Kaufimpulsen verleiten. Hier können Sie die R-Regel anwenden: Rethink (überlegen/überdenken), Refuse (verweigern), Reduce (reduzieren), Re-use (wiederverwenden), Repair (reparieren), Recycle (stofflich verwerten).
13 Maßnahmen zum Klimaschutz: Berechnen Sie Ihren CO2-Fußabdruck und überlegen Sie, an welcher Stelle Sie ihn verringern könnten. Zusätzlich können Sie sich in Klimaschutzvereinen und -initiativen engagieren und sich auch im privaten Umfeld für Klimaschutzthemen stark machen.
14 Leben unter Wasser: Versuchen Sie, ganz im Sinne der Zero Waste Bewegung, Plastik und Verpackungen zu vermeiden. Im Supermarkt lassen sich haufig verpackungsarme Alternativen finden und für unterwegs sind Mehrwegartikel eine passende Option.
15 Leben an Land: Fördern Sie zu Hause die Artenvielfalt, indem Sie insektenfördernde Blühmischungen auf dem eigenen Balkon oder im Garten einpflanzen. Zudem können Sie beim Kauf von Lebensmitteln auf Produkte aus ökologischer Landwirtschaft zurückgreifen und diese dadurch unterstützen.
16 Frieden, Gerechtigkeit und starke Institutionen: Informieren Sie sich über Ereignisse in Ihrer Region durch das Lesen und Verfolgen der lokalen Medien. So bekommen Sie mit was in Ihrer unmittelbaren Umgebung passiert, von Veranstaltungen und Terminen und können die Entscheidungen der politischen VertreterInnen verfolgen. Das ist wichtige Grundlage, um mitsprechen zu können.
17 Partnerschaften zur Erreichung der Ziele: Bringen Sie sich ein, indem Sie Petitionen unterzeichnen, die Sie besonders wichtig finden und unterstützen möchten. Wenn genug Stimmen beisammen sind, muss die Petition von der Regierung angehört und bearbeitet werden. Online-Petitionsverteiler sind z.B. openpetition.de, epetitionen.bundestag.de oder avaaz.org.
Weiterführende Informationen finden Sie auf der Seite der Renn.west Ziele brauchen Taten.
Nachhaltige Ernährung
Wie bereits unter dem Punkt „Klimabilanz von Lebensmitteln“ beschrieben, ist unsere Ernährungsweise maßgeblich für die steigenden Treibhausgase verantwortlich. Dies gilt besonders für tierische Produkte. Die weltweite Viehzucht verursacht global mehr Emissionen als der gesamte Verkehrssektor zusammen gerechnet, inklusive Flug- und Schiffsverkehr. Darüber hinaus ist sie hauptverantwortlich für die Rodung des Regenwaldes, um Tierfutter anbauen zu können, welches wiederum das Artensterben beschleunigt und verbraucht darüber hinaus eine enorme Menge an Wasser. Doch nicht nur die Haltung von Nutztieren belastet unsere Umwelt. Unser Fischkonsum führt zur weltweiten Überfischung der Meere, bringt die biologische Vielfalt ins Ungleichgewicht, was wiederum Korallensterben und Erhitzung der Ozeane begünstigt.
Doch unser Konsum tierischer Produkte hat nicht nur gravierende ökologische, sondern auch soziale Folgen. So fällt es mit der ansteigenden Weltbevölkerung zunehmend schwieriger allen Menschen ausreichend Nahrung zur Verfügung zu stellen. Bereits heute wird ein Großteil der Ackerflächen zum Anbau von Tierfutter genutzt, anstatt diese nachhaltig und heimisch zu bewirtschaften.
Dass es jedoch möglich ist, die Weltbevölkerung langfristig ernähren zu können und dabei auch noch die ökologischen Auswirkungen zu dezimieren, zeigt die „Planetary Health Diet“. Dieser Speiseplan, der die Gesundheit des Menschen und des Planeten gleichermaßen schützt, wurde 2019 in einem Report der EAT-Lancet-Kommission veröffentlicht. Der Kommission gehören 37 Wissenschaftler aus 16 Ländern an, die aus den Bereichen Gesundheit, Agrar- und Politikwissenschaft, Klimaforschung und Nachhaltigkeit kommen. Ziel war es eine wissenschaftliche Grundlage für einen Wandel des globalen Ernährungssystems zu schaffen. Der Bericht zeigt, dass bis zum Jahr 2050 etwa 10 Milliarden Menschen auf der Erde gesund ernährt werden können, ohne den Planeten zu zerstören. Dafür müsste der Konsum von Obst und Gemüse, Hülsenfrüchten und Nüssen ungefähr verdoppelt werden, der Verzehr von Fleisch und Zucker dagegen halbiert. Zusätzlich zur der veränderten Ernährungsweise müsste die Lebensmittelproduktion verbessert und Lebensmittelabfälle reduziert werden.
Laut dem Report ist es somit nicht erforderlich komplett auf tierische Produkte zu verzichten und auf eine vegane Ernährungsweise umzusteigen. Der Schlüssel zum Erfolg lautet: Flexitarier. Soll bedeuten, dass grundsätzlich alles konsumiert werden darf, jedoch nur in den Maßen, dass die Ressourcen für alle Menschen auf der Welt gleichermaßen ausreichen und die Umwelt nicht belastet wird. Die folgende Grafik zeigt, wie wir Deutschen derzeit Lebensmittel konsumieren.
Der Speiseplan müsste jedoch wie folgt aussehen:
- Gemüse als Hauptbestandteil jeder Mahlzeit
- 232 Gramm Vollkornprodukte, 75 Gramm Hülsenfrüchte und 50 Gramm Nüsse pro Tag
- 250 Milliliter Milch pro Tag (etwa eine Käsescheibe)
- Ein Ei und ein Hähnchenbrustfilet sowie 200 Gramm Fischfilet und 196 Gramm Rindersteak pro Woche
Weitere Informationen liefert das Bundeszentrum für Ernährung. Den vollständigen Report der Planetary Health Diet finden Sie hier.
Modekonsum
Wir tun es ständig, überall und dank digitalem Zeitalter sogar online rund um die Uhr – Shoppen! Mehr als 1/3 unseres jährlichen CO2-Fußabdrucks geht damit zu Lasten unseres Konsum- und Shoppingverhaltens – die Herstellung, Entsorgung und das Recycling von Produkten mit einkalkuliert.
Zum Konsum zählt hier Kleidung, genauso wie Elektronik und alle möglichen Gegenstände des täglichen Bedarfs. Da unser moderne Lifestyle neben neuesten technischen Errungenschaften vor allem durch unser Modeverhalten geprägt wird, wird im Folgenden der Schwerpunkt auf den Konsum von Kleidung gelegt.
Hierzu zunächst ein paar Fakten:
Produktion neuer Kleidung hat sich in den letzten 15-20 Jahren mehr als verdoppelt. Durch immer schneller wechselnde Trends wird dem Verbraucher suggeriert, dass man ständig neue und moderne Kleidung braucht. So kaufen wir allein in Deutschland 60 neue Kleidungsstücke pro Jahr (Unterwäsche und Socken nicht mit einkalkuliert). Dabei haben wir bereits weitaus mehr Klamotten als wir benötigen, sodass wir ca. 40% der Kleidung in unserem Kleiderschrank selten oder nie tragen. Und während das Angebot an Kleidung in den Geschäften steigt, nimmt die Qualität und damit einhergehend die Lebensdauer zunehmend ab. So landet die Hälfte unserer Kleidung nach drei Jahren im Müll. Anders als beim herkömmlichen Hausmüll werden Textilprodukte bislang kaum recycelt. Weltweit wird weniger als ein Prozent des für die Textilproduktion eingesetzten Materials erneut für die Herstellung von Kleidung wiederverwendet. Rund achtzig Prozent der global anfallenden Altkleider werden verbrannt oder landen auf Deponien. Rund zwanzig Prozent werden für die Herstellung von beispielsweise Putzlappen oder Dämmstoffen aus Altkleidung verwendet.
Das Problem dieses schnelllebigen Modekonsums liegt jedoch nicht nur in der weggeschmissenen Kleidung, sondern auch vor allem in der Produktion.
Außerdem ist Kleidung aus Chemiefasern mit dafür verantwortlich, dass Mikroplastik im Abwasser und somit in Meeren und Flüssen landet. Dieses gelangt durch die Nahrungsaufnahme in Tiere und so wiederum in unsere Nahrungsmittel und unseren Körper.
Doch „Fast Fashion“ hat nicht nur globale Umweltauswirkungen, sondern gleichermaßen gravierende soziale Folgen. In vielen Produktionsländern arbeiten Näherinnen unter unmenschlichen Bedingungen für wenig Lohn und mangelnder Arbeitssicherheit. Zudem belasten Farben und weitere Chemikalien das Abwasser in den Produktionsländern, die oftmals nicht über entsprechende Kläranlagen verfügen. Globale soziale Ungleichheiten werden durch unseren Lebensstil weiter vorangetrieben und verschärft.
Zu dieser Entwicklung haben wir als Verbraucher*in maßgeblich beigetragen. Dies wiederum bedeutet jedoch auch, dass es an uns liegt, die derzeitige Modeindustrie zu hinterfragen und durch Umstellung des eigenen Konsumverhaltens nachhaltiger zu gestalten. Hier ein paar Ansätze:
- Beim Kauf eines neuen Kleidungsstückes sollte man sich fragen: Brauche ich das wirklich?
- Wenn ja, auf Qualität und hochwertige Verarbeitung achten. So hat das Kleidungsstück (in der Regel) eine höhere Lebensdauer!
- Auf nachhaltige Textil-Siegel achten, z.B. das Siegel "Global Organic Textil Standards" – kurz GOTS gewährleistet die Einhaltung von Umwelt- und Sozialvorschriften entlang der Produktionskette.
- Alternativ zum Neukauf: Secondhand kaufen oder Kleidung mit Freunden tauschen!
- Ausgediente Kleidung kann – wenn gut erhalten – auf unterschiedlichste Weise gespendet werden, statt direkt in den Müll zu wandern:
- Sozialkaufhaus
- Altkleidercontainer
- Secondhandläden
- Shops wie H&M oder Zalando Circle
Auf der Seite des Bundesministeriums für Umwelt, Naturschutz und nukleare Sicherheitsind weiterführende Informationen erhältlich.
Sensibilisierung, Aufklärung und Bewusstseinsbildung
Viele Menschen haben bereits erkannt, dass Nachhaltigkeit mit zu den wichtigsten Themen unserer Gesellschaft zählt. Doch das Thema ist teilweise ziemlich komplex, facettenreich und anspruchsvoll, sodass schnell ein Gefühl der Überforderung eintritt oder festgestellt wird, dass es an Hintergrundwissen und Aufklärung mangelt. Um das Thema für jede:n zugänglich zu machen, gibt es bereits eine Vielzahl von Filmem, Dokumentationen und Hörbuchern, in denen Wissenschaftler*innen und Expert*innen das Thema Nachhaltigkeit sowie die Klimakrise vereinfacht dargestellen und erklären. Im Nachfolgenden folgt eine Auswahl an aktuellen Podcasts und Filmen, die inspirieren, motivieren und auf interessante, ganz unterschiedliche Weise Wissen vermitteln.
Podcasts
- „1.5 Grad“ – Luisa Neubauer:
Was heißt es, der eigenen Zukunft beraubt zu werden? Was bedeutet es, wenn Lebensräume unbewohnbar werden? Was macht die gefährlichste Krise der Menschheit mit uns und wie kommen wir da wieder raus? In dem neuen Spotify Original Podcast "1,5 Grad" ergründet Luisa Neubauer, Aktivistin und Mitorganisatorin der Fridays for Future-Bewegung, diese und mehr Fragen über die größte Herausforderung unserer Zeit: die globale Klimakrise. Sie trifft Menschen, deren Arbeit, Erkenntnisse und Widerstand im Kampf gegen die Klimakrise essentiell sind und besucht Orte, an denen die Auswirkungen der Krise bereits zu sehen und spüren sind. - „don’t waste, be happy“ – Marijana Braune:
dont waste, be happy - Der Zero Waste Podcast für mehr Leichtigkeit in deinem Leben. Hier bekommst du Wissen und Inspiration rund um den Zero Waste Lifestyle, das moderne Eco-Elternsein und die Achtsamkeit für die Dinge, die wirklich zählen. Es erwarten dich praktische Nachhaltigkeits-Tipps, inspirierende Experteninterviews mit außergewöhnlichen Persönlichkeiten und Geschichten aus meinem Leben als berufstätige Zero Waste Mama. Einfach, ohne erhobenen Zeigefinger und vor allem mit einer extra Portion happiness. Simplify your life! - „enorm Magazin - Zukunft hörst Du hier an“:
Ausgewählte Artikel aus dem enorm Magazin gibt es jetzt auch zum Hören. Von sozialem und nachhaltigem Unternehmer:innentum bis hin zu Klimaaktivismus: Dreh die Lautstärke hoch für diejenigen, die selten gehört werden, für außergewöhnliche Ideen und spannende Zukunftsmacher:innen. Wir berichten unabhängig, konstruktiv und lösungsorientiert. - „Fairquatscht - Der Nachhaltigkeits-Podcast“ – Marisa Becker:
Bei Fairquatscht dreht sich alles um Nachhaltigkeit. Der Podcast behandelt die unterschiedlichsten Themen, die man durch die grüne Brille betrachten kann. Ob Goldgewinnung, Kindererziehung oder urbane Landwirtschaft - Fairquatscht schaut genau hin, hinterfragt kritisch und hört interessiert zu. Jede Folge behandelt ein anderes, spannendes Thema. Dafür holt sich Moderatorin Marisa Becker jedes Mal eine:n kompetenten Gesprächspartner:in vor das Mikrofon. - „Fairtrade – der Podcast“:
Fairtrade – der Podcast ist für Menschen gemacht, die die Welt fairer und nachhaltiger gestalten wollen. Doch wie funktioniert das? Worauf sollte man beim Kauf von Textilien, Blumen oder Lebensmittel achten? Wie werden faire Bananen, Kaffee oder Kakao produziert? Was hat Geschlechtergerechtigkeit in Ostafrika mit unserem Konsum zu tun und wie können wir Menschen unterstützen, die bereits mit den Folgen des Klimawandels leben müssen? Jeden 1. Samstag im Monat erhaltet ihr Antworten auf diese Fragen. Dann erscheint eine neue Folge unseres Podcasts. Dort stellen wir Menschen, Projekte und Themen vor und geben Tipps, was faires und nachhaltiges Handeln genau bedeutet und wie es sich im Alltag umsetzen lässt. - „Mission Energiewende“:
"Mission Energiewende" ist der detektor.fm-Podcast zum Klimawandel und neuen Energielösungen in Deutschland. Eine Kooperation mit dem Klimaschutz-Unternehmen LichtBlick. - „VeggieWorld Podcast“:
Der VeggieWorld Podcast ist für alle gedacht die sich mit der pflanzlichen Lebensweise beschäftigen. Dabei spielt es keine Rolle, ob ihr euch für das Thema erst interessiert, oder ob ihr schon seit vielen Jahren vegan oder vegetarisch lebt. Wir durchleuchten die Bereiche Ernährung, Gesundheit, Mode, Kosmetik, Wirtschaft und sprechen dabei mit bekannten Persönlichkeiten der Branche.
Filme und Dokumentationen
- "Mein Leben auf unserem Planeten" (2020) / 85 Minuten:
David Attenborough hat mit seinen 93 Jahren jeden Kontinent unseres Planeten besucht, die wildesten Orte unserer Erde erkundet und das Leben in all seiner Vielfalt und mit all seinen Wundern dokumentiert. Auf seinen Reisen hat Attenborough dabei auch den Einfluss des Menschen auf die Natur aus erster Hand beobachtet. Seine Dokumentation zeigt nicht nur die Evolution des Lebens auf Erden, sondern auch das Verschwinden unberührter Orte in der Natur und seine Aussicht auf die Zukunft. - "The Game Changers" (2019) / 112 Minuten:
Der Dokumentarfilm handelt von Top-Athleten, die sich bewusst dazu entschieden haben, sich ausschließlich vegan zu ernähren. Mit diesem Schritt handeln sie entgegen der gängigen Meinung, dass der Konsum von Fleisch ausschlaggebend für den Erfolg von Hochleistungssportlern ist. James Wilks, der schon einmal die Ultimate Fighting Championchip gewonnen hat, spricht für die Sendung mit Spitzensportlern sowie Ernährungs- und Gesundheitsexperten über das Thema. - „Die grüne Lüge“ (2018) / 97 Minuten:
Produkte, die angeblich nachhaltig, biologisch und grün sind, stehen hoch im Trend - ob Elektroautos, Lebensmittel oder Kosmetikprodukte. Sie suggerieren den Verbrauchern, dass sie durch den Konsum dieser Produkte die Welt retten oder zumindest besser machen können. Die Dokumentation untersucht, was sich wirklich hinter der grünen Etikettierung verbirgt, und will den Zuschauern zeigen, wie sie sich gegen Falschinformation wehren können. - "Before the Flood" (2016) / 96 Minuten:
2014 wurde der Schauspieler Leonardo DiCaprio zum Friedensbotschafter der Vereinten Nationen ernannt. Zwei Jahre reiste er um die Welt, um den Menschen die Folgen des Klimawandels vor Augen zu führen. Die Dokumentation zeigt die unberührten Landschaften von Grönland bis Indonesion, den unwiderruflichen Schaden, den die Menschen der Natur bereits zugefügt haben, sowie vom Aussterben bedrohte Tierarten. Naturschützer, Wissenschaftler und Aktivisten kommen zu Wort und zeigen Lösungsansätze auf. - „Tomorrow – Die Welt ist voller Lösungen“ (2015) / 120 Minuten:
Klimaerwärmung, Ausbeutung von Ressourcen, Bevölkerungswachstum – unser Planet steht in vielerlei Hinsicht gefährlich nahe am Kipppunkt. Das bewegte die Schauspielerin Mélanie Laurent und den französische Aktivisten Cyril Dion, zu ihrem Film „Tomorrow“: Als sie eine Studie lasen, die den Zusammenbruch unserer Zivilisation in den nächsten 40 Jahren voraussagt, wollten sie sich mit diesem Szenario nicht abfinden. Also machten sie sich auf den Weg, um weltweit Ideen und Ansätze zu finden, welche die Menschen inspirieren und zum Handeln bewegen können. - "Cowspiracy – Das Geheimnis der Nachhaltigkeit“ (2014) / 91 Minuten:
Die industrielle Viehzucht und die Agrarwirtschaft sind die Hauptgründe für den immensen Wasserverbrauch und die hohe Umweltverschmutzung. Um herauszufinden, weshalb dieser Tatsache so wenig Beachtung geschenkt wird, konfrontieren die Filmemacher namhafte Umweltorganisationen mit unbequemen Fragen, begeben sich aber auch auf die Suche nach nachhaltigen Alternativen, um Lösungsvorschläge zum besseren Schutz der Umwelt anzubieten.
Klimabilanz von Lebensmitteln
Bereits bei dem Thema „Nachhaltig Einkaufen“ wird erwähnt, dass nach Möglichkeit saisonales sowie regionales Obst und Gemüse gekauft und der Fleischkonsum reduziert werden sollte. Dies hat nicht nur gesundheitliche Vorteile, sondern ist gleichzeitig auch gut für das Klima.
Dies liegt daran, dass jedes einzelne Lebensmittel seine individuelle Entstehungsgeschichte hat, die sich entweder positiv oder negativ auf Mensch und Umwelt auswirkt. Die Klimabilanz unserer Lebensmittel hängt dabei nicht einzig und allein von dem Produkt selbst ab. Teilweise sind die Produktionsbedingungen und benötiger Flächenanbau für das Produkt, sowie Herkunft und Transport, als auch Jahreszeit und Verpackung sogar entscheidender als der Inhalt.
Unter Berücksichtigung dieser ganzen Kriterien lässt sich ermitteln, wie viel von den Treibhausgasen Kohlendioxid, Lachgas und Methan, welche als Kohlendioxid-(CO2)-Äquivalente zusammengefasst werden, bei der Produkterzeugung entstehen.
So haben exotische Früchte wie etwa Mangos den Nachteil, dass sie einen langen Transportweg haben, welcher häufig mit dem Flugzeug zurückgelegt wird. Eine ähnlich schlechte Klimabilanz haben jedoch auch heimische Produkte wie zum beispiel Tomaten, wenn diese außerhalb der Saison in beheizten Treibhäusern angebaut werden. Anders mit in Deutschland angebautem Obst und Gemüse, welches abseits der Erntezeit zwar durch die Lagerung in Kühlhäusern höhere CO2-Werte hat als saisonale Waren, jedoch immer noch besser abschneidet als importierte Ware.
Doch Obst und Gemüse schneiden im Lebensmittelvergleich noch entsprechend gut ab. Anders sieht das bei Fleisch, Butter sowie weiteren Tier- und Milchprodukten aus. Das liegt an dem viel höheren Verbrauch an Wasser und Energie im Vergleich zu pflanzlichen Lebensmitteln. Über die Produktionsbedingungen hinaus gibt es zudem noch weitere Faktoren, die es mit zu berücksichtigen gilt. Einer davon ist, dass Kühe beim Verdauen rülpsen und dabei Methan freisetzen. Die weltweit 1,3 Milliarden Kühe geben dabei täglich 300 Liter Methan in die Luft ab, welches 25-mal klimabelastender ist als CO2. Ein anderer ist das nötige Tierfutter, welches meist aus importiertem Soja besteht und in Südamerika auf riesigen Monokulturplantagen angebaut wird. Bei Milchprodukten ist der hohe Fettanteil ein Problem, weil hier eine enorme Menge an Milch zur Gewinnung von Fett benötigt wird.
Unsere Ernährungsgewohnheiten tragen somit erheblich zur globalen CO2-Belastung des Klimas bei, beanspruchen Boden und Grundwasser und lassen Tierwohl und Menschenrechte außer Acht. Um langfristig und vor allem nachhaltig (also sowohl ökonomisch, als auch ökologisch und sozial verträglich) eine ausgewogene Ernährung aller Menschen und die Gesundheit der Erde gewährleisten zu können, bedarf es einer Umstellung bzw. Anpassung bisheriger Gewohnheiten. Dies gelingt durch Hinterfragen der konsumierten Lebensmittel, Ausprobieren von Alternativen und Sensibilisierung für das Thema im Allgemeinen.
Ein Anfang könnte beispielsweise der Fokus auf saisonalem und regionalem Obst und Gemüse sein. Hier können Saisonkalender als Unterstützung dienen. Im Folgenden finden Sie eine Auswahl zum Herunterladen:
Saisonkalender des Bundeszentrums für Ernährung (auch als App erhältlich)
Saisonkalender Nachhaltiger Warenkorb
Saisonkalender Utopia
Detaillierte Hintergrundinformationen zu dem umfangreichen Thema finden Sie auf der Seite der Verbraucherzentrale, dem Institut für Energie und Umweltforschung Heidelberg, der Bundeszentrale für Ernährung sowie dem Informationsheft der Bundesanstalt für Landwirtschaft und Entwicklung „Mein Essen - Unser Klima“.
Welterschöpfungstag
Der Welterschöpfungstag, auch als Erdüberlastungstag oder Earth Overshoot Day bekannt, ist eine Kampagne, um für die Themen Umwelt- und Klimaschutz sowie Nachhaltigkeit im Allgemeinen zu sensibilisieren. An diesem ermittelten Tag haben wir alle Ressourcen der Natur für das gesamte Jahr bereits aufgebraucht und leben von da an von den Ressourcen zukünftiger Generationen. Hierbei wird ebenfalls mit einkalkuliert, wie viel Land- und Wasserfläche benötigt wird, um all das herzustellen, was wir konsumieren, und um den Müll zu entsorgen, den wir verursachen. Dabei wird auch eingerechnet, wie viel Wald- und Grünflächen nötig sind, um das durch unseren Konsum entstandene CO2 zu kompensieren. Der Earth Overshoot Day wird jedes Jahr erneut berechnet und verschiebt sich dabei immer weiter nach vorne. So haben wir in den letzten Jahren bereits im August alle für das Jahr zur Verfügung stehenden Ressourcen verbraucht und lebten die verbliebenen Monate bereits mit den Ressourcen des kommenden Jahres. Ein Teufelskreis. Nach derzeitigem Stand benötigen wir 1,6 Erden, um unseren Lebensstil langfristig halten zu können.
Anmerkung: Dadurch, dass in 2020 aufgrund der Corona Pandemie das globale Leben zeitweise zurückgefahren werden musste, hat sich der Tag erstmals um ein paar Wochen nach hinten verschoben.
Neben der Berechnung für den weltweiten Earth Overshoot Day, wird dieser Tag ebenfalls individuell für jedes einzelne Land ermittelt. Deutschlands Erdüberlastungstag war in den letzten beiden Jahren bereits Anfang Mai, also fast drei Monate vor dem weltweiten Welterschöpfungstag. Wenn die gesamte Weltbevölkerung den gleichen Lebensstandard bzw. Lebensweise wie wir Deutschen hätten, bräuchten wir fast drei Erden!
Eine Übersicht aller Länder finden Sie hier.
Möchten Sie wissen, wie viele Ressourcen Sie für Ihren Lebensstil benötigen und in welchen Bereichen Sie auf besonders großem Fuß leben? Dann berechnen Sie doch Ihren ökologischen Fußabdruck! Hierfür werden Ihnen Fragen zu Ihrem Alltag gestellt, etwa zu Ihrer Wohn- und Lebenssituation, Ihrem Konsum- und Essverhalten und Ihren Fortbewegungs- und Reisegewohnheiten. Je nach Plattform sind die Tests mehr oder weniger zeitaufwändig und korrekt in Ihrem Ergebnis. Um jedoch einen groben Überblick über die Auswirkungen der eigenen Lebensweise auf die Erde zu bekommen, bietet der ökologische Fußabdruck einen guten Richtwert.
Mit folgenden Rechnern lässt sich Ihr persönlicher ökologischer Fußabdruck kalkulieren:
Fortführende Informationen finden Sie auf den Seiten des WWF, Utopia sowie der offiziellen Webseite Overshootday.
CO2 Kompensation
CO2 Emissionen sind gemeinsam mit anderen Treibhausgasen hauptverantwortlich für die steigende globale Erderwärmung und damit einhergehend für den Klimawandel. Je mehr davon in der Atmosphäre ist, desto wärmer wird es auf unserem Planeten. Im Vergleich zum Ende des 19. Jahrhunderts ist die Temperatur bereits um rund ein Grad angestiegen – der Trend ist steigend, was wiederum den Klimawandel beschleunigt. Um die weltweiten Auswirkungen des Klimawandels in verträglichen Grenzen zu halten, hat sich 2015 die weltweite Staatengemeinschaft auf der UN-Klimakonferenz von Paris auf das Ziel verständigt, die durchschnittliche Erderwärmung auf deutlich unter 2°C zu begrenzen – auch bekannt als Pariser Klimaabkommen.
Neben der Energieerzeugung und der Industrie ist der Verkehr mit Hauptverursacher der CO2 Emissionen. In Deutschland dominiert das Auto als meistgenutztes tägliches Verkehrsmittel. Allein zwischen 2010 und 2019 ist die PKW-Dichte in Deutschland um 12 % angestiegen, sodass durchschnittlich 569 PKW auf 1.000 Einwohner kommen. 67% der Berufstätigen nutzen für den täglichen Weg zur Arbeit das Auto, nur knapp 14% der Berufspendler öffentliche Verkehrsmittel und 9% steigen auf das Fahrrad (Stand 2016). Dabei legen knapp die Hälfte der Pendler nur einen Arbeitsweg von maximal 10 km zurück.
Auch bei den Urlaubsreisen ist das Auto das meist genutzte Verkehrsmittel, bekommt jedoch zunehmend von Flugreisen Konkurrenz. So sind im Jahr 2000 noch 55% der Deutschen mit dem PKW verreist und nur 30% mit dem Flugzeug, 2019 hat sich der Anteil auf 43% PKW und 42% Flugzeug nahezu ausgeglichen. Dieser Trend trägt erheblich zur steigenden CO2 Belastung und damit zum Klimawandel bei.
Da unsere Erdatmosphäre laut Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern nur eine knappe Menge an CO2 verträgt, um eine Erderwärmung von unter 2°C zu erzielen, bedarf es entsprechender Maßnahmen, um dieses Ziel zu erreichen. Wieder ist es Aufgabe der Politik entsprechend aktiv zu werden und Gesetze zu erlassen, die die Reduktion der Treibhausgase begünstigen, etwa durch die Einführung einer CO2 Steuer oder ähnliche Maßnahmen. Jedoch gibt es auch hier für Privatpersonen die Möglichkeit aktiv zu werden und den Klimaschutz zu fördern. Die Faustformel dafür lautet: Vermeidung – Reduktion – Kompensation.
- Vermeidung: Planen Sie eine kürzere Strecke zurückzulegen? Vielleicht können Sie statt dem Auto das Fahrrad nutzen oder statt einem Kurzstreckenflug die Bahn nehmen.
- Reduktion: Lassen sich Strecken vermeiden oder verbinden? Statt vielen kurzen (Flug-) Reisen lieber einen längeren Aufenthalt planen und überflüssige Zwischenstopps weglassen.
- Kompensation: Wenn sich CO2 Emissionen nicht vermeiden lassen, besteht noch die Möglichkeit einer Kompensation der zurückgelegten Strecke. Hierbei wird die entstandene Menge an Treibhausgasen ausgeglichen.
So funktioniert es: Initiativen wie myclimate oder Atmosfair haben sich zur Aufgabe gemacht, die Emissionen auszugleichen, indem ein freiwilliger Klimaschutzbeitrag abhängig von den entstandenen Emissionen gezahlt wird. Dieser Beitrag wird beispielsweise dazu verwendet, um erneuerbare Energien in Entwicklungsländern auszubauen, welche sonst durch fossile Energien entstanden wären. Zusätzlich profitieren die Menschen vor Ort durch erstmaligen Zugang zu sauberer Energie, was wiederum zur Bildung und Chancengleichheit beiträgt. Je nach Anbieter fließt das Geld auch in lokale Projekte, die zur Wiederaufforstung von Wäldern oder Wiedervernässung von Mooren beitragen, da Plfanzen CO2 binden können. Kompensation kann somit die enstandenen Emissionen an anderer Stelle wieder ausgleichen bzw. einsparen.
Beispiel: Bei einer fiktiven Flugreise von Hamburg nach Las Palmas auf Gran Canaria und zurück würden pro Person 1.210 kg CO2 ausgestoßen werden. Der Kompensationsbetrag, welcher in die genannten Klimaschutzprojekte fließt, würde 28 € betragen.
Folgenden Seiten bieten die Kompensation entstandenen CO2 Emissionen an:
Alternativ gibt es die Möglichkeit alle CO2 Emissionen, die beim Autofahren mit dem eigenen PKW entstehen, auszugleichen, indem direkt beim Tanken des Autos bei teilnehmenden Shell Stationen ein Komenpsationbetrag von 1,1 Cent pro Lieter gezahlt werden kann. Weitere Informationen finden Sie hier.
Plastik: Recycling und Vermeidung
In Deutschland wurde im Jahr 2016 nach offiziellen Angaben der Bundesregierung 45 % der anfallenden Kunststoffabfälle recycelt. Die inoffizielle Recyclingquote ist jedoch deutlich niedriger. Das liegt daran, dass das gesamte Plastik, welches bei den Recyclingunternehmen angelieferte wird, erfasst wird, nicht aber die tatsächliche Quote der am Ende recycelten Kunststoffe.
Tatsächlich werden nur rund 15,6 % des verbrauchten Plastiks recycelt. Dies hängt unter anderem mit der Zusammensetzung der Kunststoffverpackungen zusammen. Diese bestehen meist nicht nur aus einer Sorte Plastik, sondern aus verschiedenen, was das Recyceln erschwert oder sogar unmöglich macht. Daher wird nahezu der gesamte Rest, der nicht in Deutschland recycelten Kunststoffe, entweder in Verbrennungsöfen verbrannt oder ins Ausland verschifft. In 2017 wurden von den 5,2 Millionen Tonnen Kunststoffabfällen 710.000 Tonnen in das Ausland exportiert. Deutschland ist damit, nach Japan und den USA, der Drittgrößte Exporteur von Plastikmüll. Das Problem hierbei ist, dass für die meisten Kunststoffabfälle keine Nachverfolgung besteht, sodass nicht bekannt ist, ob die Abfälle recycelt, verbrannt oder deponiert werden. Zudem findet die „Entsorgung“ meist unter für Mensch und Umwelt fragwürdigen Bedingungen statt.
Den allergrößten Teil der anfallenden Kunststoffabfälle machen Einwegprodukte und Verpackungen aus.
Dies erklärt, warum die Vermeidung von Kunststoffen in Gesellschaft und Politik zunehmend thematisiert wird. Immer mehr Verbraucher versuchen ihren Plastikkonsum bewusst zu reduzieren oder ganz auf Kunststoff zur verzichten, sodass sich der Begriff „Plastikfasten“ bereits fest etabliert hat. Auch die Politik nimmt sich dem Thema an und hat für 2021 ein EU-weites Verbot von Einweg-Kunststoffartikeln erlassen. Dies betrifft unter anderem Einwegbesteck aus Kunststoff, Einweg-Plastikteller und Strohalme aus Plastik. Zudem hat die Bunderierung kürzlich ein Plastiktütenverbot in deutschen Supermärkten ab 2022 erlassen. 84% der Deutschen halten diese Verbote jedoch für nicht ausreichen und würden sich weitere Verbote wünschen.
Auch wenn es hier zur Aufgabe der Politik zählt entsprechende Verbote zu erlassen und Maßnahmen zu ergreifen, kann jeder einzelne Verbraucher durch mehr Achtsamkeit im Alltag seinen Beitrag dazu leisten. Etwa durch vor Ort Verzehr statt to-go, nachfüllen statt neu kaufen, lose statt verpackt und langlebige statt einmal-Produkte.
Weitere Artikel mit vielen Anregungen für weniger Plastik im Alltag finden Sie auf folgenden Internetseiten:
Quelle: BUND Plastikatlas (2019)
Nachhaltig einkaufen
Dein Kassenbon ist ein Stimmzettel.
Unser Konsumverhalten beeinflusst die Umwelt und das Leben anderer Menschen. Jeder Konsument kann mit seinem Kaufverhalten nachhaltige Entscheidungen treffen und so seinen Beitrag zum Klimaschutz leisten. Denn mit jeder Kaufentscheidung stimmen wir darüber ab, ob wir faire Arbeitsverhältnisse fördern oder Ressourcen schützen wollen. Somit ist es wichtiger denn je unser eigenes Kaufverhalten bewusst zu hinterfragen und vermehrt auf nachhaltig produzierte Produkte zu setzen.
Im Rahmen der Deutschen Aktionstage Nachhaltigkeit 2020 ist in Kooperation mit der Stadtbücherei ein Flyer entstanden, der in sieben Schritten zu einem nachhaltigeren Einkauf im Supermarkt verhilft, indem er leicht umzusetzende Tipps verrät. Durch den Guide wird verdeutlicht, dass ein nachhaltiges Handeln auch ohne großen Aufwand schnell in die Tat umsetzbar ist und sich durch mehrmaliges Wiederholen schnell in Routine umwandeln lässt.
Zudem veranschaulichen kleine Infografiken des NABU wie sich der Lebensstil unserer Gesellschaft auf unsere Umwelt auswirkt. Wussten Sie zum Beispiel, dass 82 Kilogramm Lebensmittel jedes Jahr pro Person im Hausmüll landen, es sich bei Pfandflaschen nicht automatisch um Mehrwegflaschen handelt und warum es sich lohnt ökozertifizierte Produkte zu kaufen? Dies und vieles mehr verbirgt sich in dem zehnseitigen Guide zum Herunterladen:
Quelle: Nachhaltiger Warenkorb und NABU